Le Havre / Honfleur, Frankreich
Nun haben wir endlich all die Seetage hinter uns gelassen und auch bereits schon Ferrol in Spanien passiert. Die Seetage waren natürlich sehr anstrengend, da wir fast jeden Tag eine Stunde pro Nacht weniger hatten. Die leidige Zeitverschiebung zwischen der Karibik und Europa muss ja irgendwie aufgeholt werden. Aber langsam geht’s wieder. In Ferrol kam ich leider wieder nicht an Land, denn wir hatten mal wieder eine Übung und dann wurde mir die Zeit zu knapp. Abgesehen davon war auch schlechtes Wetter. Man merkt schon, das wir wieder zurück sind. Nun haben wir nicht mehr angenehme 32°C sondern nur noch kühle 13°C! Da müssen wir uns auch noch dran gewöhnen. Und außerdem musste ich natürlich auch Schlaf nachholen. Teilweise hatte ich am Nachmittag mehr Schlaf als in der Nacht. Aber jetzt sind wir wieder in der Mitteleuropäischen Zeitzone angekommen und alles ist gut. Heute nun waren wir bereits in Frankreich, genauer gesagt in Le Havre. Hier war ich ja bereits vor zwei Jahren regelmäßig auf der Metropolen Tour. Daher kenne ich die Stadt schon. Und sie ist sicher immer noch eine der am wenigsten attraktiven Städte, die ich je besucht habe. Daher habe ich mich meinen Kollegen angeschlossen und wir sind per Taxi ins nahe gelegene Honfleur gefahren. Und das ist mal ein wunderschönes kleines mittelalterliches Städtchen voller Charme, alter Mauern, windschiefer Fachwerkhäuser und dutzenden Brasserien, Cafés, Chocolaterien und Bistros. Total schön!!! Wenn die Gelegenheit sich bietet, ich würde sofort noch mal hinfahren und hoffentlich mehr Zeit haben. Viele von den kleinen Läden habe ich kaum richtig anschauen können. Und zwischendrin sind immer wieder kleine Ateliers lokaler Künstler, denn hier steht die Wiege des Impressionismus. Monet, Renoir, Cezanne – sie waren alle hier und haben die hübschen kleinen Häfen und die kleinen Fachwerkhäuser gemalt. Außerdem gibt es hier eine außergewöhnliche Kirche, die vor 550 Jahren von Schiffern gebaut wurde. Und da die Schiffer und Fischer am besten Boote bauen konnten, haben sie die Kirche zum Einen komplett aus Holz gebaut und zum Andern sind die Kirchenschiffe tatsächlichen Schiffen nachempfunden. Zumindest der Kiel. Aber wunderbar erhalten, mit viel Liebe restauriert und mit noch mehr Herz ausgestattet! Ein wirkliches Kleinod! Nach unserem Stadtbummel suchten wir uns ein nettes kleines Lokal mit ganz viel Sonnenschein und genossen die französische Lebensart. Die Sonne entwickelte ganz gut Temperaturen. Und ein Gläschen Cidre und einen Crepes später ging es uns ziemlich gut. Nebenher knatterten dann und wann die ersten Harley Davidson Fahrer vorbei, da merkten wir, daß es auch hier langsam Frühling wird. Jedenfalls war es ein wunderbarer Tag und morgen geht’s weiter zu einem Ausflug ins holländische Haarlem!