Longyearbyen, Spitzbergen
Seitdem ich von Lyra und dem golden Kompass (Philip Pullmann) gelesen habe, wünschte ich mir, einmal nach Svalbard zu kommen. Nun bin ich hier, und bin froh, dass ich nicht im Winter hier bin, wie Lyra. Es ist wirklich kalt hier. Ungastlich, ohne Vegetation und karg. Aber die Aussicht, die Kulisse ist grandios! Wir sind in den Isfjord eingelaufen, vorbei an hohen Bergen, die bis in die tieferen Lagen mit Schnee und Eis bedeckt sind. Oft sind sie jedoch von Nebel verhangen. Es gibt nur wenig befestigte Straßen und kaum Fußwege in Longyearbyen. Weite Teile sind unbebaut. Die Häuser bestehen entweder aus Holz oder sind mit Wellblech verkleidet. Und meistens stehen sie auf Stelzen. Der Ort wurde nach einem Amerikaner benannt, der als erstes hier Kohle förderte, der Frost reicht 100 m tief in die Erde. So nah am Nordpol, nur 1338 km, taut er auch im Winter nicht wirklich auf. Dann scheint übrigens das übliche Fortbewegungsmittel das Schneemobil zu sein. Mit unserem Schiff haben wir die Einwohnerzahl mal eben für einen Tag verdoppelt. Ansonsten leben hier gewöhnlich mehr Eisbären als Menschen, daher scheint auch jeder Einheimische eine Waffe zu tragen. Jedenfalls wird in den Geschäften stets darauf hingewiesen, die Waffen stecken zu lassen oder gar nicht erst mit hinein zunehmen. Viele Geschäfte gibt es eh nicht. Eine Forschungsstation, ein kleines Museum, ein Cafe, drei oder vier Souvenirläden und eine Kirche (die mir aber zu weit weg war). Nach zwei Stunden hat man alles gesehen, ist durchgefroren und will nur noch in die Wärme. Also wen es mal hierher verschlägt, unbedingt einen Ausflug in die Natur machen, denn der Ort selbst hat nicht sooooo viel zu bieten.
PS: wie erwartet, gab es kein Internet auf Spitzbergen…