Seetag
Wir sind auf dem Wege von Palma nach Olbia auf Sardinien. Es war ein sehr heißer Tag. Die Sonne ballerte vom azurblauen Himmel und die See war sehr ruhig. Hin und wieder und zu den Mahlzeiten bin ich natürlich einige Decks höher gestiegen und habe mich am Buffet gütlich getan. Hauptsächlich allerdings leichte Sachen, wie Salat und Obst. Es war so heiß, das der Käse schon nach kurzer Zeit auf dem Teller weich wurde und zu schwitzen begann. Mir lief das Wasser in Strömen den Rücken herunter. Aber es hatte auch etwas unheimlich beruhigendes, den ganzen Tag auf das Meer zu schauen. Morgens wirkte es strahlend blau. Jetzt, am Ende des Tages, hat es fast die gleiche Farbe, wie der wolkenlose Himmel. Ich könnte stundenlang zusehen. Laura Dekker, das Segelmädchen aus Holland, versuchte in ihrem Buch, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Jeder, der das Meer liebt, berichtet das Gleiche. Es hat etwas beruhigendes, fast schon hypnotisches, dieser Blick auf die Weite des Meeres. Aber was ist es? Warum fasziniert es so viele Menschen auf die gleiche Weise? Es verändert sich in jedem Augenblick, in jeder Sekunde. Das Meer an sich, der Horizont, der Himmel, der Blick. Unheimlich. Unglaublich. Unbeschreiblich. Schön. Schlicht und einfach.