Messina, Sizilien
Dank einer Umroutung komme ich heute sogar in den Genuss, die alte Stadt Messina zu besuchen. Allein der Name der Stadt erinnert an die Geschichten des alten Roms, an die Kreuzritter, vielleicht sogar an die Mythen und Legenden des Odysseus. Es ist eine wirklich alte Stadt, die leider erst durch ein schweres Erdbeben, später auch durch Krieg fast gänzlich zerstört wurde. Tatsächlich existiert sie seit 2800 Jahren mit wechselnden Herrschern. Wie so viele Städte der Mittelmeer Küste waren die Griechen, die Römer und Araber hier und hinterließen ihre Spuren. Leider ist nur noch wenig davon zu sehen. Wir liegen so nah am Zentrum der Stadt, wie kaum anderswo. Und die Kathedrale mit dem Campanille ist wirklich sehr schön wieder hergestellt. In der Kirche stehen in den kleinen Kapellen die zwölf Apostel in Form griechischer Statuen. Und die goldenen Figuren des Glockenturms strahlen in der Sonne geradezu. Bemerkenswert sind auch die Sonnenuhren mit Tierkreiszeichen am Turm! Nachdem ich dieses Bauwerk gebührend bewundert hatte, ging es weiter bis zum Sacrario Militare Cristo Re, einer Gedenkstätte im Stile einer barocken Kirche mit freistehender Glocke quasi über den Dächern der Stadt. Der drittgrößten Italiens übrigens. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick über den Hafen mit der riesigen Madonnen Statue an der Hafeneinfahrt. Ein letztes kleinen Highlight führte mich wieder durch enge Gassen, steile Treppen und Hinterhöfe, die ich des Nachts sicher niemals betreten würde. Schließlich gelangte ich zur Santuario della Madonna di Montalto, ebenfalls einer Kirche mit Aussichtsplattform über Messina. Und was soll ich sagen, der Weg hat sich tatsächlich gelohnt, den kaum trat ich ein, ertönten hinter mir, ich kann kaum sagen woher eigentlich, die Klänge des Ave Maria. Das war wirklich ein Genuß! Die Aussicht bis zum italienischen Festland, die Feierlichkeit, die ein Kircheninnenraum nun mal vermittelt und die Klänge der Musik. Ein Moment, der soviel wert ist und soviel aufwiegt! Eine Ruhe überkommt einen, man besinnt sich und fühlt sich quasi geerdet und befreit zugleich.