Noch immer auf See
Auch wenn unser Einschiffungstag inzwischen schon zwei Tage her ist und gestern der erste Seetag war, befinden wir uns jetzt fast zur Mittagsstunde noch immer auf See. Der Grund sind die verrückten Franzosen. Die haben letzte Woche nämlich mit Streik gedroht. Daraufhin haben wir die Route geändert und wollten erst Le Havre und dann Southampton anlaufen. Jetzt waren wir nur noch knapp eine halbe Stunde vom Land entfernt, da beschließen die verrückten Franzosen schon einen Tag eher zu streiken! Was bleibt uns also übrig? Wir drehen ab und nehmen Kurs auf die englische Küste. Und lassen somit Le Havre quasi links liegen. Gegen 15:00 Uhr sollen wir da sein und bleiben über Nacht. Also wirklich! Ich dachte eigentlich, diese Route sei eine der einfachsten und simpelsten. Aber irgendwie passiert hier jede Woche irgendwas komisches? Umroutungen wegen Seegang, Streik, Anschlägen… Richtig komisch und verwirrend wird es aber, weil wir die Bordzeit heute Vormittag noch mal auf die englische Zeit umstellen müssen! Der helle Wahnsinn! Also schippern wir nun wieder mit 14 Knoten über den Kanal und hoffen, das das Wetter nicht noch schlecht wird. Derzeit ist es wirklich frisch, grau in grau – aber ruhig.
Aber sonst ist alles okay hier. Unsere Chefs denken sich jede Woche etwas Neues aus, wie sie uns ärgern können. Manchmal haben die wirklich merkwürdig komische Ideen. Wir versuchen dann gegen alle Unwägbarkeiten die Wünsche zu erfüllen. Aber es schlaucht mit der Zeit. Aber gut, es ist für mich eh nicht mehr so lange. Einen Monat noch…