Unterwegs in Osaka
Heute hab ich es mal ruhig angehen lassen. Ich hatte von vorn herein nicht allzuviel auf meiner Liste stehen, sodass ich mir heute jede Menge Zeit lassen konnte. Und das schöne war, es schien endlich mal die Sonne! Ja es wurde sogar mal richtig warm im Vergleich zu den letzten Tagen. So angenehm, in der Sonne durch die Stadt zu schlendern! Natürlich stand zuerst ein kleiner buddhistischer Tempel auf dem Plan. Ich kann doch nicht in Osaka gewesen sein, ohne spirituellen Beistand. Doch groß war er nicht, und so eindrucksvoll, wie die in Tokyo ebenfalls nicht. Also ging es rasch weiter zum Schloss. Endlich habe ich mein Original japanisches Schloss bzw eine Burg gesehen! Und gerade die hier in Osaka ist ziemlich eindrucksvoll, groß und prächtig und eigentlich auch sehr bekannt. Natürlich erinnerte mich das sehr an den Roman „Shogun“, wo diese Burg ja unter anderem auch vorkommt. Und nun stand ich endlich davor. Ein Prachtstück! Von mächtigen, dicken Mauern mit breitem, wirklich sehr breitem Wassergraben geschützt, inmitten eines weitläufigen großzügigen Parks gelegen, wo noch immer jede Menge Kirschbäume in voller Blüte standen. Sehr groß, im Sinne von hoch, blendend weiß, mit teilweise vergoldeten Dächern auf einem mächtigen Sockel aus Felsgestein. Wirklich außerordentlich beeindruckend! Und Massen von Menschen waren wieder unterwegs. Das gute Wetter hat sie alle nach draußen gelockt, und die Japaner lieben es zu picknicken. Unglaublich dieses Gewimmel! Jedenfalls ging es schließlich weiter zum Hafen. Nicht, dass ich Sehnsucht nach den Schiffen hätte, aber wehmütig war mir schon ums Herz, als ich den Schriftzug “ Port of Osaka“ gelesen habe. Und all die Plaketten der Kreuzfahrtschiffe, QMII, Viking, Quantum und Norwegian usw. Ich glaube, ich muss bald wieder los! Aber warum ich eigentlich hier war: das Aquarium! Ich hatte schon einiges darüber gehört, es sollte ja wirklich gut sein. Und so ließ ich mir den stolzen Eintrittspreis auch mal gefallen und tauchte quasi ein. Und die Entscheidung war durchaus richtig. Ich habe ja schon einige Aquarien gesehen, bisher waren nur wenige außergewöhnlich, doch dieses hier gehört nun auch dazu. Riesige Bassins, Regionen der ganzen Welt, von ganz winzig kleinen Fischen und Quallen bis zu Haien und Walen war eigentlich alles dabei. Sehr schön präsentiert, inklusiveTunnel, Streichelbecken und natürlich großem Shop. Also alles in allem, echt gut! Wirklich lohnenswert! Am späten Nachmittag taperte ich dann wieder heimwärts. Allerdings hatte ich irgendwie noch immer etwas Zeit, und den ganzen Abend im Zimmer verbringen wollte ich auch nicht. Also machte ich mich noch mal auf, und lief zum Touristen und Vergnügungviertel Dotonbori. Und noch mal: Massen von Menschen in ewig langen Shoppingmeilen, die Japaner scheinen auch so etwas zu lieben. Es riecht alle 3 Meter anders, es blinkt und blendet und es ist ein Höllenlärm. Der Times Square in New York ist wirklich ein Witz dagegen. Der hat irgendwann ein Ende. Hier gibt’s kein Ende! Hier zieht es sich durch das ganze Viertel! Und natürlich sind auch hier die Spielhöllen nicht weit. Und alles recht teuer. Natürlich. Aber dann hatte ich wirklich genug und ich kann mich nun zurückziehen in dem Wissen, Osaka wird leider auch nicht meine Stadt.