Colon, Panama
Ich bin wieder in Colon, Panama. Dem Ort meiner Angst. Ich habe lange überlegt, ob ich hier an Land gehen soll oder nicht. Große Lust hatte ich keine. Andererseits soll man sich ja deinen Ängsten stellen. Und ich fange heute erst spät an, habe also viel Zeit. Nun sitze ich 20 Meter von Schiff entfernt in einem Café und versuche mich zu entspannen, was mir echt schwer fällt. Das atmen fällt mir schwer, was jetzt nicht an den hohen Temperaturen hier liegt. Und ich fühle mich auf unbestimmte Weise beobachtet. Trotzdem ich hier noch im Hafengebiet, überwacht von Security, in relativer Sicherheit bin. Aber ich werde nur schnell einige Updates machen und wieder verschwinden. Es ist wie beim ersten mal. Zum ersten mal wieder die Chance, an Land zu gehen. Die gleichen Temperaturen, die gleichen Häuser, die gleiche Gegend, der gleiche Trubel, die gleichen Taxifahrer, die einen bedrängen und naher und näher kommen. Ich bleibe ganz sicher nicht lange!
An Bord habe ich mich wieder ganz gut eingelebt. Viele der damaligen Kollegen sind noch an Bord und haben mich nett begrüßt. Das tat ganz gut. Und ich bin wieder im Buffalo Steak House gelandet, was mich sehr gefreut hat. Das ist ein schönes arbeiten und ich habe etwas zu tun. Trotzdem vermisse ich natürlich mein Team von der vita. Dieser Vertrag ist so… Unbeschreiblich! Ich fühle mich bin und her gerissen. Nirgendwo angekommen, heimisch. Zwar ist mir alles vertraut, aber doch irgendwie nicht „als meins“. Schwer zu beschreiben.