Bergen, Norwegen
Nun sind schon wieder drei Tage vergangen, in denen ich so viel erlebt habe und überhaupt nicht zum Schreiben gekommen bin. Ich bin nun in Bergen, Norwegen in einem sehr schicken, neuem, stylischem und modernem Flughafenhotel. Morgen geht’s los zurück in die Karibik auf die mar. Aber nun mal der Reihe nach:
Vor zwei Tagen sind wir in den Sognefjord gefahren, dem längsten und tiefsten Fjord Europas. Es war atemberaubend! Hohe, hohe Berge, schneebedeckte Gipfel, extrem klare Luft und strahlender Sonnenschein. Es war einfach herrlich, wenn auch kalt. Die Landschaft spiegelte sich in dem von kleinen Eisschollen bedeckten Wasser. Unbeschreiblich schön! Und für uns Crew wurde auf dem Vordeck, unserem Blechbeach, heiße Schokolade gemacht. Geil!
Gestern dann waren wir in Alesund, einem kleinen verschlafenen Fischerdörfchen an der norwegischen Küste inmitten von Fjorden. Da die Stadt, auf drei Inseln gelegen, vor etwa 100 Jahren fast komplett abgebrannt ist, wurde sie innerhalb von etwa 30 Jahren wieder aufgebaut. Allerdings im Jugendstil, und ich muss sagen, dies gefällt mir ausnehmend gut. Viele kleine Villen, hie und da durchsetzt von moderneren Gebäuden, aber alles sehr harmonisch. War jedenfalls auch sehr schön, wenn ich auch nur einen kurzen Spaziergang von einer Stunde durch die Stadt machen konnte. Diese Stadt mag ich auf jeden Fall mehr, als Le Havre zum Beispiel, die ja auch neu aufgebaut wurde. Nur halt in den 60ern, und dieser Betonstil ist mal so gar nicht meins.
Dies war jedenfalls mein Geburtstag, in den wir abends zuvor reingefeiert haben. Meine lieben Kollegen haben mich tatsächlich mit einem gemeinsamen Essen und Champagner überrascht. Damit hatte ich nicht wirklich gerechnet. War jedenfalls sehr lieb von ihnen. Und ich hab mich sehr wohl gefühlt inmitten von Kollegen, die zu Freunden wurden. Danke nochmals! Das werde ich so schnell nicht vergessen! Offensichtlich habe ich zumindest gegenüber meinem Team keinen so schlechten Job gemacht. Dann hatte ich abends noch mein Beratungsgespräch. Es war sehr ausführlich, trotz der kurzen Zeit an Bord. Allerdings fiel es nicht so gut aus, wie ich angenommen hatte. Der letzte Eindruck zählt wohl doch mehr, als ich dachte. Eigentlich tangiert mich dies nicht besonders, da ich in erster Linie etwas von der Welt sehen und nicht unbedingt Karriere machen will. Aber irgendwie habe ich doch darüber nachdenken müssen. Es hat mich berührt, um nicht zu sagen, leicht geärgert, da ich mich wirklich reingekniet habe, um ein funktionierendes Team auf die Beine zu stellen. Und das war nicht leicht. Nun, was soll’s…
Nun sitze ich jedenfalls in einem Hotel am Flughafen von Bergen, Und Morgen früh um 6:30 Uhr geht der Flieger nach Amsterdam. Von dort aus geht’s weiter nach Paris und dann endlich nach Punta Cana, Dominikanische Republik. Zurück auf die mar. Ich hoffe nur, dass man sich da noch an mich erinnert! Aber ich war ja auch nur 6 Wochen weg. Inzwischen genieße ich den Abend bei einem netten Glas Wein, einem fetten und sehr leckeren Burger und entspanne mich sichtlich. Die warmen Strahlen der untergehenden Sonne spülen förmlich den Stress und die Anspannung der letzten Wochen von mir ab. Augenblicklich geht’s mir sehr gut!