Himeji
Was für ein wunderbarer Tag! Ich durfte heute Abend noch einen wirklich traumhaften Abend genießen. Aber mal de Reihe nach. Es ging also weiter auf der Tour durch Japan. Heute Himeji, was mir von einer ehemaligen Kollegin empfohlen wurde. Sie gab mir so viele Tipps, und viel zu wenigen davon konnte ich folgen. Aber heute! Zur Mittagszeit kam ich bereits an, denn letzte Nacht könnte ich nicht sonderlich gut schlafen. Das Hotel, mal wieder ein Kapselhotel, war nicht wirklich gut. Diese Kapselhotels mögen zwar eine preiswerte Unterkunft sein, doch nahezu völlig ohne jeglichen Komfort. Ein bisschen darf es schon sein. Und so wurde ich denn von Himeji schon mal positiv überrascht. Mein Hotel liegt ziemlich zentral, es ist nah zum Bahnhof, doch ich höre keine Züge, die Burg ist nicht weit, zum Starbucks für den morgendlichen Kaffee ebenfalls nicht, und die Stadt ist nicht so megagroß, wie Tokyo oder Kyoto. Etwas kleiner, übersichtlicher, aber natürlich auch von Touristen bevölkert. Aber ich mag die Stadt. Sie ist wirklich nett. Fehlt nur noch ein eindrucksvoller Schrein oder Tempel, aber den sehe ich wohl morgen bei den nahen Bergen. Also schaute ich mir zur Mittagszeit schon mal die Burg an. Aus der Ferne. Strahlend weiß, groß und prächtig und auf einem Hügel mit dem typischen Wassergraben. Ein, zwei kleinere Schreine lagen ebenfalls auf dem Weg. Irgendwann stand ich vor einer ewig langen und steilen Treppe, die vermeintlich zu einem Tempel führte. Ich also hoch, und das war wirklich anstrengend, japsend und schnaufend komme ich oben an und… nix. Kein Tempel. Kein Schrein. Nix. Nur eine Aussichtsplattform. Zugegeben, man hatte eine geniale Aussicht auf die Burg, aber sonst nix. Rein gar nix. War ein bisschen wenig. Nachdem ich mich dann ein wenig erholt hatte, ging es abends zum Essen. Heute mal kein Sushi oder Ramen (gekochte Nudeln), heute gab es Tepanyaki. Sehr lecker. Und dann wollte ich unbedingt die Burg noch mal bei nächtlicher Beleuchtung fotografieren. Ich also los, und ich wunderte mich schon, warum so viele Menschen noch immer der Burg zustreben. Ich hinterher. Vorsichtig. Doch sie gingen immer weiter. Bis in die Burg hinein. Kein Eintritt. Einfach so über die Brücke und durch das Tor. Und dann sah ich die Beleuchtung! Festbeleuchtung! Nicht nur die Burg wurde angestrahlt, auch die Kirschblüten auf dem weitläufigen Gelände davor. In pink, in blau, in weiß! Herrliche Farben! Und auf die weiße Burgmauer wurde eine Videoprojektion gespielt untermalt von leichter asiatischer Entspannungsmusik. Ein Traum! Liebe Judith, falls Du das irgendwann mal liest, vielen vielen Dank für den Tipp! Die Burg ist ein Traum! Und den Nachts noch viel mehr!