Es gibt viel zu tun und die Zeit wird immer knapper. Täglich tauchen neue Herausforderungen auf und mehr und mehr Aufgaben stehen an und wollen erledigt werden. Aber es gibt auch Fortschritte. Die Restaurants sehen zum Beispiel schon ganz gut aus. Alles ist geputzt und desinfiziert. Natürlich müssen wir das noch einmal machen bevor die Gäste kommen, aber der gröbste Schmutz ist erstmal weg. Nach 1,5 Jahren Stillstand sammelt sich doch einiges an.
Da Lob ich mir dann meine kleinen Pausen und Auszeiten. Ich habe mir seit einigen Wochen zu Angewohnheit gemacht, täglich morgens und abends eine Runde über das Oberdeck von vorn nach Achtern zu spazieren. Dabei die Weite, die See, den Ausblick genießen gleicht schon fast einer kleinen Meditation. Man kommt einen Augenblick zur Ruhe, geniesst bewusst den Augenblick und blendet alle Sorgen, Pläne und Hoffnungen für einen Moment völlig aus. Man spürt den Wind, sieht das leichte Wiegen des Schiffes (als ob das Schiff atmet) und die laue Luft in der Dämmerung. Zumal es selbst morgens um um 6:30 Uhr bereits knapp über 20 Grad sind. Dazu spiegeln sich die fernen Lichter der nahen Insel rings in der Bucht im Wasser. Und trotzdem hört man nur das leise Plätschern der Wellen. Es ist wirklich sehr beruhigend und angenehm. Zu Hause werd ich genau das garantiert vermissen, zumal wir ja noch nicht mal Gäste unterwegs sind und das Schiff quasi für uns haben. Aber egal ob mit oder ohne Gäste, und obwohl ich alles andere als ein Frühaufsteher bin, morgens um 6 (oder um 7) ist die Welt noch in Ordnung und mir die liebste Tageszeit.