Nasca Linien entdecken

Heute stand der Tag ganz im Zeichen der Nasca Linien. Es galt, diese beim Überflug zu entdecken, was gar nicht so leicht war. Aber fangen wir mal von vorne an.

Nachdem wir – ein Teil unserer Gruppe – gestern noch in einer Barr den berühmten Pisco Sour probiert hatten, wollten wir eigentlich nur noch schlafen. Doch das war gar nicht so leicht. Zum einen steckte uns der Jet lag noch in den Knochen, zum anderen wummerte peruanische Pop Musik aus der Nachbarschaft herüber. An die Wände hämmern hat aber auch nix gebracht. Kaum hörte die Musik schließlich irgenwann auf, ging irgendwo ein verdammter Wecker los und dröhnte durch die ansonsten nächtliche Stille. Zum verrückt werden! Und natürlich ging es wieder recht früh los. Wenigsten hatten wir Zeit für ein ausgiebiges Frühstück. Sandbrauner Felsen dominierte heute die Landschaft, an der wir die ersten Stunden vorbei führen. Hier und da unterbrochen von hügeligen Erhebungen, auch mal aus reinem Sand, dann wieder aus hartem Granit. Teils fuhren wir in Serpentienen durch die Berge durch. Ebenso wie gestern zierte wieder kein Baum, kein Strauch, keine noch so kleine Pflanze die eintönige Ebene. Kein noch so kleines bisschen Grün war zu sehen. Nix. Nada. Und außerdem war noch verdammt frisch am Morgen. Leider musste ich feststellen: so viel Glück, wie wir gestern hatten, soviel Pech hatten wir heute. Nach dem ersten Stopp streikte nämlich unser Bus. Anschieben hat auch nicht geholfen. Irgendwie gehört das ja zu einem Abenteuer Urlaub dazu. Aber gleich am dritten Tag? Zumindest standen wir nicht mitten in der Pampa. Irgendwann – nach einer gefühlten Ewigkeit- kam dann endlich der Ersatz Bus. Leider fielen dadurch zwei kleine Programmpunkte aus, aber zur Hauptsache kamen wir sehr pünktlich. Der Flug über die Nasca Linien. In einer kleinen Cessna Maschine ging es los. Es war gar nicht so leicht, die Linien zu entdecken, trotzdem wir alle einen Fensterplatz hatten. Einige Formationen habe ich auf Anhieb entdeckt. Andere habe ich erst bei der Foto Auswertung hinterher gesehen. Na immerhin. Der Kolibri, der Kontor, der Papagei, der Affe, der Astronaut, die Spirale, diese und mehr – wir überflogen sie alle. Vor etwa 600 Jahren gruben die Menschen der Nasca Kultur diese Scharrbilder und den felsigen Grund. Das Unglaubliche daran ist ja, diese Bilder sind so groß, das man sie vom Boden aus gar nicht erfassen kann. Erst um 1920 gelang es, die ersten Bilder in Gänze zu sehen. Und eine Deutsche, Maria Reiche aus Dresden, widmete ihr ganzes Leben der Erforschung dieser Bilder bis zu ihrem Tode 1998. Sie steht übrigens noch heute in Peru in hohem Ansehen. Es war schon sehr genialer Augenblick. Seitdem ich vor geschätzten 30 Jahren zum ersten mal davon hörte, war dies stets eine Art Sehnsuchtsziel gewesen Ein Ort, der eigentlich zu faszinierend und exotisch zu gleich war, als daß ich ihn jemals erreichen könnte. Und nun hab ich es geschafft! Ich bin völlig geflasht. Das zweite UNESCO Weltkulturerbe, was wir auf dieser Reise sahen. (Die Kirche gestern gehörte ebenfalls dazu.) Und Macchu Picchu haben wir noch gar nicht gesehen!

die Spirale in den Scharrbildern von Nasca, Peru
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