See Genezareth & Golanhöhen

Eigentlich begann der Tag halbwegs sonnig. Leider hielt sich das Wetter nicht und es wurde Stunde um Stunde bewölkter, und die Sonne hatte später kaum noch eine Chance. Immerhin: am Vormittag war sie da, und das war gut so. Es ging nämlich auf’s Wasser. Der See Genezareth war unser erstes Ziel und damit auch eine Bootsfahrt. Wie Jesus, der auf dem See wandelte. Die Boote waren ziemlich groß, sodaß mit uns auch eine Pilgergruppe aus Thüringen an Bord war. Wir genossen die Aussicht, den See, den Sonnenschein bis… der Reise Reiseleiter der anderen Gruppe plötzlich mit predigen anfing. Gefolgt von einem Gebet und Gesinge. Und alle stimmten ein. Bibelbezug find ich ja gut, doch darauf war ich nicht gefasst. Nunja, so hörten wir in aller Ausführlichkeit die Bibelstelle, an der Jesus über den See wandelte. Vor 2 oder 3 Jahren fand man hier im Uferschlamm auch ein altes Fischerboot, welches tatsächlich aus dem 1. Jahrhundert stammte. Mittlerweile ist es konserviert und steht ebenfalls hier zur Besichtigung. Jesus hat es sicher nicht benutzt, der ging ja zu Fuß…

Dann ging es aber zu den wichtigen Kirchen am Seeufer. Als erstes zur Kirche der Brotvermehrung. An dieser Stelle, wo die Kirche heute steht, soll Jesus mit nur 5 Broten und 2 Fischen 5000 Leute verpflegt haben. Respekt! Und wirklich lässt sich der Ort anhand der Bibel auch heute noch ziemlich gut lokalisieren. Zumal durch ein gefundenes Tagebuch aus dem 4. Jahrhundert dies auch noch bestätigt wird. Nur hatte ich mir die Kirche etwas größer und prächtiger vorgestellt. In Wirklichkeit ist recht schlicht gehalten, aber mit wirklich tollen ägyptischen Mosaiken auf dem Boden. Verrückt! Aber Original! Zuvor besuchten wir auf dem Berg der Seligpreisung natürlich auch die Kirche der Seligpreisung. Diese Kirche ist noch keine 100 Jahre alt, allerdings stand an dieser Stelle bereits im 4. Jahrhundert eine Kirche. Und schließlich und endlich ging es noch zum „Haus von Petrus“ in Kafarnaum. Indizien sprechen dafür, daß an dieser bestimmten Stelle in den Ruinen einer jüdischen Siedlung der Jahrtausendwende der Apostel Petrus gelebt haben soll. Seit über 1600 Jahren wird dieser Ort, dieses Haus bereits als solches angesehen. Außerdem handeln einige Passagen der Bibel von Kafarnaum.

Nach einem schnellen Lunch ging es dann weiter bis fast an die Syrische Grenze, und zwar auf die Golanhöhen. Dieses Gebiet bietet einen fabelhaften 360° Grad Rundumblick und wurde einst auch entsprechend heiß umkämpft. Heute ist es ein Aussichtspunkt mit Überresten der Verteidigungsanlagen. Natürlich war es auch etwas kühler auf immerhin gut 1200 Metern. Aber trotz der Aussicht fand ich es nicht so ansprechend, einen ehemaligen Kriegsschauplatz (1967) so touristisch zu verwerten. Da hab ich mich nicht so wohl gefühlt. Besser fand ich die Nutzung der Golanhöhen als Weinanbaugebiet. Im übrigen sind wir heute mehrheitlich an Bananen Plantagen vorbei gefahren, während es gestern überwiegend Zitrus und Orangen Plantagen waren. Der Norden von Israel ist sehr fruchtbar, im Süden aber liegt die Wüste Negev. Ach, und über den Jordan ging’s heute auch! Zwei mal!

See Genezareth
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