Also der Tag fing gar nicht mal so gut an, denn es war recht kühl, bewölkt und mein erster Programmpunkt war ein kleiner Flop. Ich wollte zum medizinisch historischem Museum, das am Campus der Universität von Melbourne liegt. Gefunden hab ich es schließlich, doch war die Sammlung ziemlich klein und die Räumlichkeiten kaum größer als eine 2-Raum Wohnung. Hat sich also nicht gelohnt. Gelohnt hat sich dafür das Melbourne Museum, was das größte der Südhalbkugel ist. Es besteht aus mehreren Gebäuden, wovon ich aber nur eines besucht habe. Immerhin sollen hier 16 Millionen Exponate sein. Und wirklich war der erste Eindruck schin ziemlich überwältigend. Als erstes sieht man nämlich das Skelett eines Blauwals, der ja an sich schon zu Lebzeiten eine beachtliche Größe hat. Weiterhin führt eine Art Straße an 12 Dino-Skeletten vorbei, die natürlich ebenfalls allein durch ihre Größe beeindrucken. Da sind wirklich einige ziemlich große Viecher dabei. Dann beherbergt das Museum eine höchst umfangreiche Mineralien Sammlung und natürlich eine Abteilung zur Geschichte der Stadt. Aber auch die Ureinwohner bekommen viel Platz eingeräumt hier. Also alles in allem sehr sehenswert.
Fast nebenan steht die die zweite große Kathedrale der Stadt, St. Patrick. Mit 103 Meterm Länge und 105 Metern Höhe ist sie nur ein kleines bisschen kleiner als die St. Mary in Sydney und gehört trotzdem zu den größten des Landes. Im Stil der Neugotik wurde sie 1858 angefangen, doch erst 1939 fertig gestellt. Sie ist ziemlich beeindruckend, allein durch ihre schiere Größe, was man von außen gar nicht so vermutet. Trotzdem sehr schön, und imposant und reich ausgestattet.
Nach dem Mittag führte mich der Weg noch mal zum Parlament von Victoria, denn das Gebäude ist auch sehr beeindruckend und groß und man sollte es besichtigen können. Und was soll ich sagen: ich kam gerade rechtzeitig zu einer Führung hinter die Kulissen. Was bin ich doch für ein Glückspilz. Und unser Guide hat das wirklich sehr toll gemacht, mit vielen kleinen Geschichten und Anekdoten und unglaublichem Detailwissen. Sehr launig und informativ und interessant. Unbedingt mal mitmachen! Das Parlament besteht ja nach britischem Vorbild aus zwei Kammern, und wir durften beide besichtigen, Platz nehmen und obendrein sogar die Bibliothek sehen. Und ja, zwischen beiden Kammern gibt es einen Unterschied, der nicht nur die Farben betrifft. Nicht nur, daß sie Grün und Rot sind, das Oberhaus hat auch eine reichere und bequemere Ausstattung. Jedenfalls war es mega interessant und viel Spaß gemacht.
Nun war es schwer, all das noch zu toppen und einen würdigen Abschluss zu finden. Nun etwas weiter Richtung Fluss hab ich ihn gefunden. Auf 285 Meter Höhe des Eureka Towers, des 4. Höchsten Wolkenkratzer der Südhalbkugel, dem Skydeck. In 40 Sekunden, bei 9 Meter pro Sekunde, waren wir oben auf dem 88. Stockwerk. Das nenne ich mal fix. Die Aussicht war grandios, die Sonne ist ja inzwischen rausgekommen und der Himmel war stahlblau. (Leider hat das Glas an machen stellen stärkt gespiegelt.) Doch es war schon cool und hat sich gelohnt. Nun bin ich wieder recht erschöpft, und ich muss meine Füße ausruhen. Morgen geht’s nochmal an den Strand, auch wenn das Wetter noch nicht so zum Baden geeignet ist, St. Kilda und Brighton Beach sind ziemlich berühmt und das will ich mir mal genauer ansehen.