Heute mal keinen Nationalpark. Ich bewege mich noch immer auf Navajo Land. Sie sind es auch, die sich um den berühmten Antelope Canyon kümmern. Sein Farbenspiel, bedingt durch Sonneneinstrahlung und Steintemperatur, ist wirklich faszinierend. So wirken die Felsen mal dunkelblau, dann wieder orange bis gelb. Hinein kommt man übrigens nur mit einer geführten Tour, allein geht leider nicht. Also hab ich gestern noch eine kleine Tour gebucht. Erst ging es mit dem eigenen Auto noch ein Stück vom Treffpunkt bis zum Rand der Schlucht. Dann noch etwa 3 km durch die Wüste – nein quatsch! Stimmt nicht. Zu Fuß ging es die Schlucht hinab in den Canyon. Aber der Höhenunterschied ist schon beträchtlich. Immerhin bläst hier unter der Wind nicht so stark. (Ich hab den Sand heute überall!) Ich bin heute nämlich fast ausschließlich durch die Prärie gefahren. Weites Grasland bis zum Horizont. Tausend Farben Grün. Blauer Himmel und rote Erde. Unglaublich! Vor noch 150 Jahren ging es hier nur zu Pferd lang. Und für eine Strecke brauchte man 2 bis 3 Tage, die heute nur noch 6 Stunden dauert. Allerings spürt man auch nicht mehr das Gras auf der Erde, den Wind im Gesicht und die Sonne im Nacken. Aber weiter…. Der Antelope Canyon ist nur durch Regenwasser ausgewaschen worden, kein Wind, kein Fluss, nur – je nach Canyon – 1 bis 10 mal im Jahr. Völlig glatt gescheuert sind so auch die Wände und der Stein. Zu diesem Canyon System gehören etwa 30 verschiedene Canyons, wovon aber nur etwa 10 der Öffentlichkeit zugänglich sind. Der Rest gehört etwa 20 Familien der Navajos, die ihn für sich nutzen. Aber sie kümmern sich drum. Nach kräftigen Regenfällen heißt es auch schon mal: Aufräumen und Sauber machen. Immerhin rauscht das Wasser dort mit 40 Meilen pro Stunde durch und nimmt alles mit. Alles! Jedenfalls war die Tour zwar kurz, aber sehr interessant und lehrreich.
Horseshoe Bend (Arizona)
Und ich hatte dieses Bild von dem Hufeisenförmigen Canyon immer mit dem Grand Canyon gleichgesetzt. Falsch! Beide bilden zwar den Colorado ab, sind aber einige Meilen voneinander entfernt. Also heute Nachmittag bin ich zum Hoseshoe Bend, der übrigens auch von den Navajo verwaltet wird. Und auch hier: nur ein kleines Geländer, eine kleine Aussichtsplattform, viel zu klein für den Besucherandrang. Hier sind tatsächlich schon Menschen abgestürzt und zu Tode gekommen. Faszinierend ist es trotzdem. Und so groß, daß das ganze Bild mal wieder nicht in meinen kleinen Fotoapparat passt. Verdammt! Aber wenn man schaut, wie tief sich der Fluss in den Fels gegraben hat, daß ist schon erstaunlich. Heute jedoch wird dem Fluss das Wasser förmlich abgegraben (und hauptsächlich für Las Vegas genutzt). Es ist nur noch ein dünnes Rinnsaal übrig, welches auch noch völlig grün ist, also wohl mit Algen verseucht. Nicht mehr schön anzusehen. Sorry, ich vergleich es immer noch mit den Filmeinstellungen aus Winnetou, auch wenn ich weiß, daß es gar nicht hier gedreht worden ist.
Morgen geht’s dann in den Grand Canyon Nationalpark. Morgen allerdings werde ich wohl mit meinem Blog einmal aussetzen müssen, denn ich habe wieder eine Unterkunft, weit weg von der Zivilisation. Also ohne Strom und Internet. Aber es wird nachgeholt. Versprochen!