Glücklicherweise startete ich heute unbeabsichtigt meinen Tag etwas früher als sonst. Ich hatte viel vor, erstmal den Arches-Nationalpark, dann etwa 150 Meilen und noch ein weiteres Highlight. Jedenfalls, wäre ich nur 2 Stunden später am Park gewesen, hätte ich eine gute Stunde warten müssen, so groß war der Andrang. Doch wie gesagt, ich hatte Glück. So konnte ich den Park noch mit wenigen Gästen genießen, und mir liefen nicht allzu viele Leute ins Bild. Trotzdem der Arches nur wenige Meilen vom Canyonlands-Nationalpark entfernt liegt, unterscheidet er sich doch wesentlich. Hier findet man keine Canyons, hier herrschen die natürlichen Steinbrücken- und Bögen vor. Mit dem kleinen und feinen Merkmal: nur der Wind – kein Wasser – hat diese Felsen-Fenster geformt. Manche sind einfach riesig, manchmal direkt nebeneinander, manche sind nur klein. Aber es gibt einige Hunderte davon im Park. Aber der rote Fels ist auch hier vorherrschend. Und hauptsächlich ist es eine riesige Wüste. Schlangen gibt’s zu Hauf, Vegetation nur flaches Dornengestrüpp. Recht unwirtlich, diese Gegend. Schließlich machte ich mich dann auch recht zügig über weite Prärie und Grasland Richtung Süden. Und hier waren sie: die ewig langen, schnurgeraden Straßen. 15, 20 Meilen lang völlig eintönig schnurgeradeaus. Manchmal steht man auf einem Hügel und kann die Straße bis zum Horizont verfolgen. Hier ist übrigens auch Forrest Gump entlang gelaufen, auf seinem Weg quer durch Amerika. Doch dies ist nicht nur Drehort, dies ist vor allem Indianerland. Dies ist das Monument Valley.
Monument Valley
Ein Großteil des Monument Valley liegt im Navajo Reservat und so wird dieses Tal, was den Navajo heilig ist, auch von ihnen verwaltet, genutzt und gepflegt. Ansonsten wäre es ganz sicher ebenfalls längst ein Nationalpark. Durch Filme wie Star Wars und vor allem John Ford’s Western (Spiel mir das Lied vom Tod) wurde diese Gegend weltberühmt. Stolze 8$ Eintritt verlangen sie hier. Pro Person versteht sich. Der Weg führt neben gelegentlichen Souvenierständen erstmal zum einzigen Hotel hier, das „The View“, bekannt auch aus James Bond. Im Souveniershop hier kostet ein kleiner Magnet unverschämte 10$! Doch als endlich die französische Reisegruppe weg war, wurde es dann auch wieder ruhiger. Dann entdeckte ich auch den Weg, der einen in weitem Bogen um die Felstürme und Tafelberge herumführt. Allerdings war es mal wieder eine unbefestigte Straße. Da hatte ich so meine Bedenken. Roter Sand mit Kies bestreut. Wenigstens war es festgefahren. Als mir dann jedoch einige PKW’s entgegen kamen, fasste ich Vertrauen. Und siehe, es ging. Also es fuhr. Das Auto. Und ich kam auch wohlbehalten wieder zurück. Doch der Blick, die Kulisse, das Panorama waren einmalig! Wirklich Mega Wow! Aber so was macht man ja auch nur einmal im Leben, oder? Ich weiß gar nicht, wie viele hundert Fotos ich geschossen habe. Es waren einige!