Magnetic Island gehörte zu den Inseln bzw Zielen meiner Reise, wo ich unbedingt hin wollte. Und heute war es soweit. Obwohl es erst gar nicht so gut aussah, wurde es doch ein verflucht heißer Tag. Schon früh um 7 bin ich aufgestanden, um eine frühe Fähre zu erwischen. Während der 20 min Überfahrt sah ich noch dicke Regenwolken über der Insel hängen. Doch im Laufe des Vormittags haben sie sich schnell unter der Sonne aufgelöst. Groß ist die Insel nicht unbedingt mit ihren 51,2 km², doch zu Fuß ist es doch etwas zu weitläufig. Immerhin wohnen hier knapp über 2000 Menschen in 4 kleinen Dörfern. Komplett mit Schule, Polizei und Feuerwehr. (Die Polizei hat sogar Geschwindigkeitskontrolle gemacht! Ich war aber nicht zu schnell mit meinem kleinen Roller!) Also mietete ich mir einen Roller – also einen richtigen, keinen Tretroller – und düste los. Hat viel Spaß gemacht und man kommt an der Ostküste bis in den Norden hoch und wieder runter in den Süden. Der Westen der Insel fast unerschlossen, da Nationalpark. Aber von den 23 Stränden habe ich bestimmt 6 oder 8 gesehen. Zu einer Bucht mit Strand, der Arthur Bay, musste ich laufen, denn nicht alle Wegen waren für Roller zugelassen. Es waren zwar nur etwa 4 km, doch die zogen sich über steile Hügel und lichten Wald. Und das zum Mittag. Und die Sonne ballerte! Es war mega anstrengend! Die Belohnung: eine wunderschöne kleine Bucht mit kaum 10 Menschen, glasklares Wasser und großen, runden Felsbrocken an den Seiten, zum erklettern. Herrlich! Überhaupt konnte ich mich an den Farben kaum sattsehen. So knallblaues Wasser, sattgrüne Wälder und goldgelbe Sonne! Fast zu schön, um Wahr zu sein! Nach einer Stärkung ging es weiter zu einer kleinen Attraktion hier. Auf einem recht großen Hügel, schon fast ein Berg, stehen inmitten einem Eukalyptus Wäldchen die Überreste einer Verteidigungsanlage. Das Fort. Heute stehen nur noch die Grundmauern und zwei Betonbunker auf Aussichtspunkten. Aber die Aussicht ist auch phänomenal! So konnte ich die vorher besuchte Bucht nochmal von oben aus verschiedenen Blickwinkeln sehen. Hätte ich man vorher wissen sollen! Schön war es trotzdem. Denn manchmal ist der Weg das Ziel. So auch hier. Rund um das Fort gibt’s nämlich eine erhöhte Population von Koalas. Bei so einer guten Chance sollte ich ja wohl auch einen entdecken können! Und Jawoll, ich hab sogar 2 entdeckt. Sie hingen in den Bäumen und haben geschlafen. Typisch! Später an einem der Strände habe ich auch noch eine kleine Familie Rochen ganz nah am Ufer gesehen. Also am Strand. 3 kleine Rochen mit Mamma Rochen. Ich konnte halt nicht gut reinlaufen in das Wasser. Warm genug war es immer noch. Bis zum Nachmittag hab ich sicher 3 Liter Wasser getrunken und 4 wieder ausgeschwitzt! Zum Glück gibt’s hier hin und wieder an den Wegen Trinkwasserspender. Übrigens auch in vielen Großstädten. Gewundert hat mich aber zum wiederholten Male, wie viele junge Leute neuerdings wandern gehen! Mir sind nur junge Leute begegnet. Zugegeben, die Hälfte waren Deutsche. Aber überhaupt während meiner ganzen Reise gehen ziemlich viele junge Leute in den 20ern wandern. Verrückt! Trotzdem: toller Tag heute! Hat sich gelohnt!