Heute nun geht die dritte Rundreise auf der Perla zu Ende. Und bisher dürfen wir weiterfahren, auch wenn in Deutschland gerade wieder große Diskussionen zur Reisefreiheit wegen der jüngsten Corona Ausbrüche losgehen. Wir liegen vor Arrecife, der trockensten, unwirtlichsten und der afrikanischen Küste nächsten Insel. Das Wetter war in dieser Woche auch tatsächlich etwas wärmer als zuvor. Um die 25 Grad. Leider können wir noch immer das Schiff nicht verlassen und die Scouts werden allgemein beneidet, denn die dürfen als einzige von Bord gehen. Unsere Gäste sind, genau wie wir, zum größten Teil froh, wieder an Bord zu sein. Allerdings wird das Reisen zur Zeit ja sehr erschwert und ist gesellschaftlich fast sogar umstritten, ob man überhaupt Urlaub machen sollte. Ich kann das nur schwer nachvollziehen, aber ich lebe ja auch von der Reisebranche. Also bin ich wohl voreingenommen. Aber tatsächlich Leben wir hier fast in einer Blase, und sicherer kann man auch in Deutschland nicht sein, was die Ansteckungsgefahr betrifft. Außerdem werden wir natürlich auch regelmäßig getestet. Wir hoffen alle inständig, das der Spuk bald aufhört und die normalen Zeiten wiederkehren. Ich habe das erste Drittel meines Einsatzes vorgestern geschafft. Knapp 100 Tage habe ich noch an Bord. Mal sehen, wo wir dann landen und wie die Umstände dann sind. Ordentliche Fotos könnte ich bisher noch immer nicht schießen, denn dort, wo ich in den Außenbereich komme, habe ich immer noch 2 Meter hohe Glasscheiben vor mir. Und durch Glas fotografieren ist nie wirklich gut. Von guten Fotomotiven ganz zu schweigen. Ich werde wohl diesmal mit kaum 300 Fotos wiederkommen, anstatt 3000. Das wir nichts erleben und nicht an Land dürfen, ist schön richtig blöd. Deswegen mache ich das ganze ja überhaupt. Und so wird mir ein großes Stück Motivation genommen. Da kommt man schon mal ins Grübeln…