Auf zur vorletzten Runde im Mittelmeer. Nach der Reise ist vor der Reise. Ganz selten schaffe ich es mal an einem Wechseltag vom Schiff runter. Ursprünglich war ja Shopping im Einkaufszentrum Porto Pi gedacht, doch da heute Sonntag ist, wurde nun ein Stadtbummel draus. An Bord spielen ja Wochentage keine Rolle mehr, da kann man das schon mal vergessen. Also fuhr ich mit dem Shuttle in die Stadt, ließ mich ein wenig durch die Altstadt treiben, bummelten durch die engen Gassen auf der Suche nach einem netten Café. Irgendwie gibt’s nicht allzuviel davon, dafür jede Menge Tapas Bars. Warum nur? Liegt vielleicht doch am Land… Jedenfalls wurde ich irgendwann doch fündig und genieße nun einen leckeren Cappuccino mit einem Blaubeer Muffin. Das Wetter ist mal wieder unerträglich schwül und warm und ich sehne die Zeit in der Karibik herbei, wenn der nächste Strand nur noch um die Ecke liegt. Hier in Europa sind diese doch irgendwie immer weiter weg, als nötig. Die letzten Gäste waren ja allesamt sehr freundlich und nett, also hoffen wir mal, das die nächsten ebenso gut drauf sind. Da wir immer weiter in den Herbst kommen, könnten dann auch die Wellen etwas höher werden, was wiederum für ein wenig Abwechslung sorgt. Die Arbeit macht viel Spaß und mit meinem Chef verstehe ich mich immer besser. Und tatsächlich fangen die ersten Weihnachtsvorbereitungen langsam an. Die ersten Bestellungen werden geplant, damit pünktlich zum Fest auch alles an Bord ist. Allerdings habe ich mit Erschrecken festgestellt, daß hier an Bord wohl Weihnachten etwas länger gefeiert wird. Die Deko bleibt wohl tatsächlich bis ins neue Jahr hinein stehen! Nicht so, wie bei Aida: nach 3 Tagen ist alles vorbei. Nee, hier wird das richtig ausgekostet und Weihnachten unter Palmen in voller Länge zelebriert. Na das kann ja was werden! Zumal bei 30° C immer nur schwer echte Weihnachtsstimmung aufkommt. Statt Glühwein gibt’s da wohl eher Eiswein oder sowas. Vielleicht auch geeister Glühwein. Komische Vorstellung! Nun ja, genug der Spekulationen, noch sind wir nicht so weit.
