Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Habe ich heute erst wieder eindrucksvoll erfahren. In Amerika ist ja bekanntlich alles immer ein bisschen größer, ein bisschen zu viel von allem, ein bisschen zu viel Bling Bling. In meinem Fall war heute ein bisschen zu weit. Ich hab dummerweise nicht gecheckt, wie groß die Entfernungen heute wirklich sind. Also machte ich mich vom kleinen Bahnhof in Princeton zu Fuß auf den Weg zur Uni. Und ich lief, und lief und lief. 2,5 Meilen! Das sind 4 km! Zu Fuß! Und das heute, an einem Feiertag, wo sowieso kaum Leute (ganze 3 sind mir entgegen gekommen) und kaum Fahrzeuge unterwegs waren! Ach ja, ich wollte heute zur Princeton Universität. Neben Yale und Harvard die reichste und renommierteste Uni des Landes. Außerdem hat Einstein zum Schluss hier noch gelehrt. Heute kam also die Wissenschaft zum Zuge. Natur und Kunst hatten wir schließlich gestern. Es scheint fast, also sei das Örtchen zur Uni dazu entstanden, doch das Dörfchen gab’s zuerst. Mittlerweile steht die Uni aber auch schon über 250 Jahre. Und als Elite Uni kommen sogar weniger reiche Kids hierher, Dank großzügiger Stipendien, und es gibt keine Rechtswissenschaften. Dafür 36 andere Fachbereiche. Physik natürlich, aber auch Medizin und Wirtschaft. Einige berühmte Persönlichkeiten haben hier gelernt und auch gelehrt. Der Campus ist ziemlich weitläufig, aber umrahmt von vielen alten Backstein-Häusern im englischen Stil, oftmals komplett mit Türmchen, Zinnen und Efeu am Gemäuer. Sehr idyllisch. Eine nettes kleines Uni-Städtchen, ähnlich wie Stellenbosch in Südafrika mit seiner Universität. Echt hübsch hier, es sind aber auch nur knapp 7000 Studenten hier. Und so kurz vor dem Semester ziehen sie dieser Tage auch gerade ein. Natürlich könnte ich nicht alles sehen, aber immerhin in die Uni Kapelle bin ich rein gekommen!
Am Nachmittag ging es wieder zurück, denn ich hatte noch etwas vor. Ich wollte eines der neueren Highlights besuchen, die es bei meinem letzten Besuch noch nicht gab. Die High Lane, ein Stück stillgelegte Hochbahnstrecke, die zu einem Park umfunktioniert wurde. Sehr hübsch gemacht, doch für diesen Besucher Andrang viel zu schmal. Leider sind Bahngleise nunmal nicht sehr breit. So zieht sich dieses Stück quasi vom ebenfalls neuerbauten, und architektonisch bemerkenswerten Highlight namens „The Vessel“ bis zur neuen künstlichen Insel auf Stelzen „Little Island“. Beides macht schon was her, aber völlig überlaufen! Außerdem war es heute wiedermal brütend heiß. Nun bin ich froh, langsam wieder herunter kühlen zu können. Morgen geht’s weiter auf der Tour! Allerdings steht ein Bus-Tag an. Na wird schon.