Also der Sonnenuntergang gestern war wunderschön. Und der Sternenhimmel ebenfalls. Aber es war auch bitterkalt. Ganze 3° Grad heute früh! Ich musste mein Auto mit der Frontscheibe in die Sonne stellen, damit die Fenster auftauen. Einen Eiskratzer hatte ich ja nicht. Der Raureif glitzerte am Gras und der Atem dampfte in der Kälte. Immerhin hatte ich einen kleinen Gasofen, der die ganze Nacht lief. Das war erträglich. Aber ansonsten…. Das Kreuz tut mir ziemlich weh heute früh, denn das Bett hatte keine wirkliche Matratze. Desto mehr freute ich mich auf meine nächste Unterkunft. Sehr sauber, warm und ordentlich.
Die Fahrt dahin führte hauptsächlich bzw ein gutes Stück über die legendäre Route 66. Knappe 100 Meilen immerhin. Eigentlich ist es ja eine Straße, wie jede andere. Aber die Geschichte macht’s. Sie ist eine der ersten Ost-West Verbindungen gewesen. Von Chicago bis Los Angeles über 4000 km / 2500 Meilen. Heute existiert sie nur noch in Abschnitten für Nostalgiker. In einigen von damals noch existierenden Städtchen sind nur noch wenige Motels, Hotels und Tankstellen übrig. Viele Souveniershops und etliche Oldtimer säumen die Straße. Die Straße selbst ist mal besser, mal schlechter ausgebaut, wie jede andere auch. Aber stets nur zweispurig. Doch das Gefühl, wenn man die Geschichte bedenkt, ist schon einmalig. Immerhin folgte sie in Teilen den alten Trecks, die mit Pferd, Ochse und Planwagen gen Westen gezogen sind. Heute macht es einfach nur Spaß, die schnurgerade Straße entlang zu brettern, Bruce Springsteen oder James Brown mitzusingen. Die beiden Harley Fahrer hinter mir genossen die Fahrt wohl ebenso, wie ich. Und wahrscheinlich damals wie heute ist rechts und links neben der Fahrbahn nur weite Prärie zu sehen. Goldgelb das Gras mit vereinzelten niedrigem Buschwerk und kleinen Bäumen. Und ich hab wieder Wildpferde gesehen! Leider noch immer keine wilden Büffel. Jetzt ist die Chance wohl vorbei. Morgen geht’s zurück nach Vegas und dann in den Flieger nach LA.